rainer rothfuß | feindbilder pflastern den weg zum dritten weltkrieg
In Europa bislang allenfalls durch die "unerwartete Flüchtlingskrise" zu spüren, befinden sich die USA als Welt- und NATO-Führungsmacht sowie alle relevanten geopolitischen Player weltweit und insbesondere im Nahen Osten auf der Zielgerade in den Dritten Weltkrieg. Der Weg dorthin wird bereitet durch die historisch wie zeitgenössisch üblichen Mechanismen der Feindbildgenese zur einseitigen "Entmenschlichung" der Kontrahenten. Weil die globale Medienmacht, die vor den Karren geopolitischer Interessen gespannt wird, im Westen beheimatet ist, empfinden seine Bewohner kaum die Brisanz der Lage. Sie hören und sehen täglich und glauben, dass sie "die Guten" sind, die "Ordnung" bereits haben und für "Ordnung" ("New World Order"?) in der Welt sorgen. In einem höchst hierarchischen medialen Diskurs sind "die Bösen" immer "die Anderen", die Nicht-Westlichen: Zugespitzt heute in personam Assad und Putin. Wahrheit und Lüge werden geschickt vermischt um Glaubwürdigkeit zu heischen, die wahren Absichten der Meinungsmache somit verschleiert. Die Wissenschaftsdisziplin der "Kritischen Geopolitik" ist angetreten, um diese Mechanismen zu entlarven, bevor Millionen von Menschen mit ihrem Leben dafür bezahlen. Wer jedoch Feindbildmechanismen medienwirksam entlarvt, wird rasch selbst zum Feind gestempelt und bekämpft.
|